Triest – die Kaffeehauptstadt Italiens
Dauer: 3 Tage
Monat: September
Verkehrsmittel: Auto
Triest ist die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens. Die Hafenstadt mit über 200.000 Einwohnern liegt im schmalen Landstrich der Adriaküste an der Grenze zu Slowenien. Bis 1918 war die Stadt Teil der Habsburgermonarchie von Österreich-Ungarn, nach 1945 wurden die Stadt von Jugoslawien beansprucht und ab 1954 gehörte Triest wieder dem italienischen Reich an. Der Hafen von Triest galt als Tor für Norditalien, Deutschland und Österreich und als Endpunkt der maritimen Seidenstraße mit ihren Verbindungen über den Suezkanal und dem Landweg nach China, Japan und viele Länder Asiens.
Die Stadt liegt an einem Schnittpunkt der lateinischen, slawischen, griechischen und jüdischen Kultur, wo Mitteleuropa auf den mediterranen Raum trifft. In der Stadt kommen daher auch viele Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen zusammen. Am stärksten ist Triest aber noch immer vom Einfluss Österreich-Ungarn geprägt, was sich stark an der Architektur wiederspiegelt. Zudem gilt Triest als Universitätsstadt und beherbergt zwei bekannte Observatorien für Astronomie und für Geophysik.
Wir haben Triest für einen Wochenendtrip aus unserer Heimatstadt Graz besucht (Fahrzeit rund 2,5 Stunden). Triest ist wirklich eine schöne Stadt direkt am Meer, einer langen Promenade, leuchtenden Fassaden und im imposanten Stil des Wiener Klassizismus.
Triest – die Kaffee Hauptstadt
Italien ist bekannt für seinen köstlichen Café, Triest ist sozusagen die italienische Hauptstadt des Cafés! Zehn Kilo, rund 1.300 Espressi, beträgt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Triest. Mehr als doppelt so viel wie im übrigen Italien. 50 Kaffeefirmen sind hier ansässig, ein knappes Dutzend Röstereien, vom kleinen Familienunternehmen San Giusto bis hin zum Weltkonzern Illy. Der bekannteste und größte Platz der Stadt ist der Piazza dell’Unità direkt am Hafen, wo sich auch das berühmte Caffee delgi Specchi befindet – das bedeutendste Kaffeehaus der Stadt. Dem ältesten Kaffeehaus in Tries – das Caffè Tommaseo – ist eine Institution in der Stadt! Sehr touristisch aber dennoch im historische Flair und unglaublich leckerer Café!
Hinter dem Piazza dell’Unità befindet sich der Canal Grande von Triest – auch der einzige Kanal der Stadt. Er ist an beiden Seiten von wunderschönen, historischen Bauwerken umgeben und entlang des Canal Grande gibt es jede Menge Restaurants und Bars, vor allem abends ist es hier sehr toll.
Castello di San Giusto Triest
Das Wahrzeichen von Triest ist die mittelalterliche Burg Castello di San Giusto, die auf einer Anhöhe im Zentrum liegt. Vom Hauptplatz ist man in rund 30 Fußminuten bei der Burg und passiert dabei die schöne Kathedrale von Triest. Besonders schön ist der Fernblick auf die Stadt und das Meer von hier oben, obwohl die Burgruinen natürlich auch spannend sind. Aber mit einem Aperol auf Meer blicken und die Luft genießen ist einfach herrlich!
Ein Besuch des berühmten Castello di Miramare gehört bei einem Triest-Aufenthalt auch unbedingt dazu. Das Schloss wurde zwischen 1856 und 1860 für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, den Bruder Kaiser Franz Josephs I., Der Name Miramar Meeresblick und dieser ist vom Schloss aus wirklich sehenswert. Besonders schön ist aber vor allem der liebevoll angelegte Schlossgarten. Die Innenausstattung wurde erst 1870, nach dem Tod Ferdinand Maximilians, fertiggestellt. Seit 1955 ist das Schloss als staatliches Museum für Besucher geöffnet.
Good to know:
Das Schloss Miramare liegt an der Küste im Norden der Stadt und man kann es mit dem Auto oder auch mit einem Boot (Delfino verde) erreichen. Die Boote legen direkt am Hafen von Triest ab und zwar jeweils um 8:00, 11:00, 14:30 und 17:30 Uhr. Die Fahrt zum Schloss dauert rund 30 Minuten und ist quasi eine Sehenswürdigkeit für sich selbst – ein toller Blick auf Triest, die Küste und das Schloss Miramare.
Top 3 Klassiker:
- Auf die Burg Castello die San Giusto spazieren und mit einem Aperol die Aussicht aufs Meer genießen
- Das wunderschöne Castello di Miramare und den blumigen Schlossgarten besichtigen (am besten mit dem Boot ab Triest anreisen).
- Am Canal Grande von Triest entlang spazieren
Top 3 Insider:
- Am Piazza del Barbacan Kaffe trinken – ein wenig versteckt gelegen, aber sehr schön! Ein alter römischer Torbogen, der Arco di Riccardo, ist hier in eine Häuserfront integriert. Dieser Anblick ist wirklich faszinierend. In der Bar Barbacan gibt es hervorragenden Kaffee und man sitzt inmitten von lauter ItalienerInnen.
- Kaffeeliebhaber müssen sich unbedingt den „Kaffeepass“ holen. Erhältlich um 5 Euro entweder am Flughafen, Touristeninformationen oder auch in vielen Hotels. Mit dem Kaffeepass bekommt man in sieben Traditionscafés einen Kaffee seiner Wahl. Der Kaffee wird typischerweise im Stehen an der Theke getrunken. Aber Achtung: Die Einheimischen sprechen ihre eigene Kaffee-Sprache: Das, was wir als Espresso Macchiato kennen, heißt in Triest zum Beispiel „Capo“. Und einen Espresso nennen sie „Caffè Nero“.
- Im Eataly Triest essen. Eataly ist einer der größten Vertreiber von italienischen Konsumgütern weltweit. Das Sortiment umfasst eine Vielfalt an Restaurants, Speisen- und Getränketheken in spezialisierten Supermärkten, Konsumartikel und eine Kochschule. Quasi ein Gastro-Imperium, in Triest mit 4.000 Produkten auf 3.000 Quadratmetern und einem schönen Gastgarten mit Blick über das Meer.