Peking

Peking – zwischen Tradition und Moderne 

Dauer: 1 Woche

Monat: Oktober

Verkehrsmittel: Flugzeug 

Peking, die riesige Hauptstadt Chinas, kann auf eine dreitausendjährige Geschichte zurückblicken. Trotzdem ist sie sowohl für ihre moderne Architektur als auch für die alten Stätten wie etwa den großen Komplex der Verbotenen Stadt bekannt. Peking stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar. Mit seiner dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur ist es eher mit einer Provinz vergleichbar. In Peking leben über 21,5 Millionen Menschen. 11,8 Millionen davon sind registrierte Bewohner mit einem ständigen Wohnsitz und die restlichen 7,7 Millionen temporäre Einwohner mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung. Peking ist als Hauptstadt das politische Zentrum Chinas und aufgrund der langen Geschichte beherbergt die Stadt auch bedeutendes Kulturerbe. 

Die Reise nach Peking war eine Reise in eine andere Welt. So viele Eindrücke, viel Gutes aber auch ganz viel Skurriles. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Highlights und Besonderheiten in Peking

  • Das skurrilste zuerst: Big Brother ist watching you! Man wird in ganz Peking quasi von  Überwachungskameras begleitet: In den U-Bahnen, in den Bahnstationen, auf dem Gehweg, auf der Straße. Es gab sie einfach überall!
  • Man sagt China bzw. Peking nach, sehr versmogt zu sein, das stimmt leider auch. Man nimmt den Smog zwar nicht immer war (es war sogar teilweise sonnig bei uns), jedoch merkt man in den ersten Tagen so ein Kratzen im Hals, als hätte mal geraucht. 
  • Es gibt teilweise ganz andere Autos in Peking, Modelle aber auch Marken, die man bei uns gar nicht kennt. Und es gibt auch ganz kleine Autos – sieht sehr lustig aus.
  • Zwar wirkt Peking sehr altbacken, dennoch ist die Stadt sehr modern. Man kann fast überall mit Alipay bezahlen, mehr oder weniger bei jedem kleinem Kiosk.
  • Das Hauptverkehrsmittel der Einwohner sind Elektroroller mit Ärmel.
  • In Peking wird man selbst zum Fotomotiv! Man denkt sich, dass man an Touristen doch gewohnt sein sollte, aber dennoch sind westliche Menschen scheinbar ein absoluter Hingucker – vor allem Blonde und Männer mit Bart (Chinesen haben keinen bis wenig Bartwuchs). 
  • Dank der internationalen Ausrichtung der Metropole für die Olympischen Spiele von 2008 sind die die U-Bahn mit englischsprachiger Haltestellenansagen und –anzeigen. Dadurch gelangt man problemlos in alle möglichen und unmöglichen Winkel der riesigen Stadt. Aber das Kommunikationsproblem bleibt. Chinesen sprechen wirklich sehr schlecht Englisch, auch im Hotel! Teils gelingt Kommunikation nur mit Handzeichen oder Übersetzungs-Apps. Darüber hinaus gibt es weitere Schwierigkeiten: Sich in dieser Millionen Metropole ohne Google Maps zu navigieren 😉 

Die Chinesische Mauer

Sie ist DAS Wahrzeichen von China: die Chinesische Mauer. Dank ihrer Berühmtheit diente sie schon als Kulisse für unzählige Filme, lockt Jahr für Jahr Touristen an und ist ebenfalls eines der beeindruckenden Bauwerke der neuen sieben Weltwunder! In erster Linie ist es die unfassbare Länge der Chinesischen Mauer, die sie zu etwas Besonderem macht: Sie umfasst eine Gesamtlänge von unglaublichen 21.196,18 Kilometern. Die enorme Länge ist auch der Grund für den Namen, den die Chinesen ihr gegeben haben: Im Chinesischen heißt sie nämlich „10.000-Li-Mauer“, wobei die Zahl 10.000 für die Unendlichkeit steht, der Name also so viel wie „unendlich lange Mauer“ bedeutet. Die Chinesische Mauer erstreckt sich übrigens über 43.000 Einzelobjekte und Standorte, ist also nicht nur eine einzelne Mauer, wie so oft angenommen wird.

Gut erhalten bzw. restauriert sind die beiden bekanntesten Abschnitte Badaling und Mutianyu. Beide befinden sich in der Nähe von Peking. Hier kommt besonders gut zur Geltung, wie mächtig die Chinesische Mauer wirkt. Man muss allerdings mit vielen anderen Touristen rechnen, da diese beiden Orte eben am beliebtesten sind. Für Abenteuer fernab des Massentourismus, ist der Abschnitt in Jiankou zu empfehlen. Die Mauer ist hier noch komplett unrestauriert und nur wenige Touristen sind bei diesem Teil. 

Unbedingt Essen und Trinken mitnehmen da es auf der Mauer direkt keine Möglichkeiten gibt Erfrischungen oder Sonstiges zu kaufen. 

Leider bringt wachsender Tourismus oft negative Folgen mit sich und Bauwerke leiden unter dem Andrang der Menschen. Durch rücksichtsloses Verhalten und die Mitnahme unerlaubter Souvenirs schaden viele Touristen dem Mauerwerk immer mehr. 30% der Mauer aus der Mingzeit wurden völlig zerstört.

Wangfujing Street Market

Ein weiters Highlight in Peking ist der Wangfujing Street Market. Diese berühmte Food Street in Peking sollte man auf keinen Fall verpassen! Denn dort wird man kulinarische Highlights erleben die nicht unbedingt auf deinem täglichen Speiseplan stehen. Snacks wie gegrillte Larven, Spinnen und auch Schlangen kann man vor Ort verkosten. Aber auch wenn man diese „Leckereien“ nicht probieren will, die Straße selbst ist absolut sehenswert! 

Die Verbotene Stadt & Himmelstempel in Peking

Dann wäre da noch die Verbotene Stadt, ein riesiger Bereich der durch eine Mauer abgegrenzt ist und eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Peking ist. Das Tiananmen-Tor ist der Haupteingang zur verbotenen Stadt. Fast 900 Paläste befinden sich auf dem Gelände und bestehen aus einem äußeren und inneren Hof. Zum inneren Hof hatten nur die Kaiserfamilien und Ihre Bediensteten Zutritt. In diesem Palast haben die Chinesischen Kaiser bis 1911 regierten und gelegt. 

Zu den klassischen Sehenswürdigkeiten zählt auch der Himmelstempel sowie der Sommerpalast. Der Himmelstempel bzw. Himmelsaltar ist eine Tempelanlage in Peking, in der die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte beteten. Er wurde von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Der Sommerpalast liegt im Nordwesten Pekings wenige hundert Meter westlich der Ruinen des Alten Sommerpalastes. Er zählt zu den Höhepunkten der chinesischen Gartenkunst, obwohl er mehrfach zerstört wurde und wieder neu errichtet werden musste.

Die Hutongs von Peking

Ein unbedingtes Muss ist auch ein Spaziergang durch die Hutongs. Hutongs ist die Bezeichnung für die engen Gassen, die sich durch die Pekinger Altstadt ziehen. Dieses Gebiet erstreckt sich um die Verbotene Stadt, die in der Vergangenheit von Angehörigen der kaiserlichen Familie und höheren Beamten bewohnt wurde. Durch die symmetrische Anordnung sieht das Wohngebiet aus der Vogelperspektive wie ein großes Schachbrett aus. Heute lebt hier dies sehr einfache Schicht. Die Hutongs sind dreckig und man kann sich nur schwer vorstellen, wie man hier leben kann. Teilweise gibt es nur Gemeinschafts-Toiletten für ganze Straßenzüge, aus denen es beim Vorbeigehen furchtbar riecht. Die „Häuser“ sind heruntergekommen, Kinder spielen auf der Straße, es gibt viele kleine Straßenmärkte und die Stromleitungen hängen teilweise so tief, das man sie berühren kann! Eine andere Welt und absolut sehenswert!

Um einen guten Überblick über die Stadt zu bekommen, kann man auf die Aussichtsplattform des 405 Meter hohem Fernsehturm fahren. Der Zentrale Fernsehturm Pekinggehört zur chinesischen Mediengruppe CCTV und wurde 1992 fertiggestellt. Oben am Turm befindet sich neben dem Plattform auch ein Drehrestaurant.

Ein etwas anderes Viertel ist das Art District. Der 798 Art District ist auch unter der Bezeichnung „Dashanzi“ bekannt. In dieser Ansammlung ehemaliger Armeebaracken befinden sich heute hippe kreative Freiräume, Ateliers von etablierte und aufstrebende chinesische Künstler und im Freien Skulptureninstallationen neben Boutiquen mit origineller Mode und künstlerischen Geschenken. Die schicken Cafés der Gegend ziehen ihr Publikum mit Brunch unter freiem Himmel und Kaffeespezialitäten an. Wir sind durch den Art District einige Stunden geschlendert, haben dort gegessen und Kaffee getrunken – schöne Abwechslung zur restlichen Stadt. 

Ebenfalls erwähnenswert ist das Einkaufszentrum „The Place Shopping Mall“. Im Grunde ein normales Einkaufszentrum, allerdings besteht das Vordach des Zetrums aus dem weltgrößten LED-Screen (250 Meter lang und 30 Meter breit). Ein unglaubliches Farbenspiel!

Und zu guter Letzt ist auch noch das Olympiastation zu erwähnen. Das Nationalstadion wurde am 28. Juni 2008 eröffnet und zählt zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten von Peking. Das Areal ist sehr schön beleuchtet, aber ehrlich gesagt wenige besonders 😉

Hotel Tipp:

Howard Johnson Paragon Hotel Beijing – wirklich sehr schönes Hotel, imposanter Eingang, Fitnessraum & Sauna und sehr gute Lage direkt am Bahnhof. 

Good to know:

  • Für Peking wird ein Visum benötigt, es gelten folgende Ausnahmen:
  • Kein Visum bei Aufenthalt für max. 72 Stunden
  • Kein Visum bei Aufenthalt für max. 144 Stunden, wenn man dann von Peking in ein Drittland weiterreist (nicht direkt zurück nach Deutschland oder Österreich)
  • In Peking sind einige westliche Internetseiten gesperrt: WhatsApp, Facebook (inkl. Instagram), Google (inkl. aller Google Seiten wie Maps, Gmail, YouTube usw.), Wikipedia, Yahoo!, Twitter, Pinterest, Dropbox, BBC, Soundcloud, TheNewYorkTimes, Vimeo, Xing und einige weitere. Allerdings gibt es die Möglichkeit, sich einen VPN downzuloaden und den Block zu umgehen. Viele VPN gibt es für 14 Tage kostenfrei zum Test. Meiner Meinung nach funktionieren die blockierten Seiten aber auch trotz VPN nur sehr langsam und eingeschränkt, surfen macht so nicht wirklich Spaß 😉 Als Alternativen zu Google & Maps bieten sich Bing & Maps.me an. 
  • Bei deiner Restaurantwahl ist es ebenfalls ratsam darauf zu achten, dass eine englischsprachige Speisekarte vorhanden ist. Eine Alternative sind Bilder, dank derer man wenigstens ansatzweise erahnen kann, was man bestellt.
  • Apropos Restaurants: Um Trinkgeld muss man sich in Peking überhaupt keine Gedanken machen. Man gibt kein Trinkgeld, da das absolut unüblich ist.
  • In China gibt es die Meldepflicht und Ausweispflicht für Touristen – d.h. man sollte jeder Zeit deinen Reisepass vorzeigen können. Zudem muss man sich bei der örtlichen Polizei melden, wenn man sich länger als 24h an einem Ort aufhält. Die Meldung bei der Polizei übernehmen in der Regel die Hotels.

Top 3 Klassiker:

  1. Ein Tagesausflug zur Chinesischen Mauer
  2. Die Wangfujing Street entlangschlendern und mutig etwas Ausgefallenes probieren 
  3. Die Verbotene Stadt besichtigen 

Top 3 Insider:

  1. Durch die Hutongs spazieren 
  2. Durch das 798 Art District schlendern 
  3. Den Starbucks im Finanzviertel von Peking besuchen – meiner Meinung nach der schönste Starbucks, den ich je gesehen habe!