Muscat – Märchen aus 1001 Nacht
Dauer: 5 Tage
Monat: Februar
Verkehrsmittel: Flugzeug
Muscat ist eine Hafenstadt und Hauptstadt des Oman und liegt am Golf von Oman, von Bergen und Wüste umgeben. Ihre Geschichte reicht bis in die Antike zurück. In der rund 640.000 Einwohner Stadt stehen Hochhäuser und elegante Einkaufszentren neben Sehenswürdigkeiten aus dem 16. Jahrhundert
Öl, das „schwarze Gold“ ist die tragende Säule der omanischen Wirtschaft und macht mehr als 50 % der gesamten Staatseinnahmen aus. Obwohl der gewaltige Überschuss an Petrodollars relativ gleichmäßig im ganzen Land verteilt wird, ist ihr Einfluss in der Hauptstadtregion am deutlichsten sicht- und spürbar.
Anreise nach Muscat
Wir sind mit dem Flugzeug mit einem Direktflug aus München angereist und waren beim Aussteigen in einer anderen Welt. Unzählige Pakistani, welche zum Arbeiten ins Land kommen, standen mit uns in der Schlange der Passkontrolle. Deutsche und Österreicher brauchen ein Visum und leider hatten wir dieses nicht vorab beantragt, weshalb wir mindestens zwei Stunden in einer Schlange standen. Die Omani sind sehr gemütlich und haben auch eine sehr gemütliche Arbeitsweise. Und am Flughafen arbeiteten nur Männer, soweit wir das zumindest beurteilen konnten. Dennoch gilt Maskat als eine weltoffene Metropole.
Allgemeines zu Muscat
Wir haben uns am Flughafen einen Mietwagen genommen, da die Stadt kein gutes öffentliches Verkehrssystem hat und viele Sehenswürdigkeiten auch nicht im Zentrum sind. Aus dem Flughafen raus ist man quasi in Aladdin seiner Heimat. Weiße Häuser, Hitze, Sonne, viel Sand, alte Autos und von Kopf bis Fuß verschleierte Menschen. Die Verschleierung war im ersten Moment sehr befremdlich, auch Männer tragen lange Gewänder (Dishdasha) und eine Kopfbedeckung (Kumma oder Massar).
Generell ist die Kleiderordnung sehr streng und traditionell, weitaus strenger als im benachbarten Dubai. Vor allem die Schultern und Knöchel müssen bedeckt sein, bei einem Moschee Besuch muss auch ein Kopftuch getragen werden.
Muscat liegt in der Wüste, aber dennoch mitten am Meer. Es gibt viele schöne, mit Plamen gezierte, Strandabschnitte, auf denen man allerdings nicht in typisch europäischer Bademode liegen darf.
Sehenswürdigkeiten Muscat
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Sultan-Quabus-Moschee, die drittgrößte Moschee der Welt. Die beeindruckende weitläufige Moschee ließ Sultan Quaboos 1992 anlässlich seines 30. Regierungsjahres als Geschenk an die Nation errichten. Sie bietet 20.000 Gläubigen Platz und in ihrer Mitte hängt ein 14 Meter hoher gigantischer Kronleuchter aus Swarowskiglas. Für mich ist die Stadt eine Stadt der Gegensätze – eine traditionelle Moschee, für deren Besichtigung ich mir ein Gewand leihen musste, welche aber Kronleuchter aus Swarowskiglas hat.
Dann gibt es in Muscat auch große Shopping-Malls mit Food-Courts und viele einheimische Frauen sind sogar beim Essen komplett verschleiert und heben nur ihr Tuch vor dem Mund an, um die Gabel zum Mund zu führen. Man erkennt aber deutlich, dass sich unter den Gewändern attraktive Frauen in Highheels und roten Lippenstift befinden. Zudem ist eine Designer-Tasche scheinbar am Must-Have als Omani.
Ein weitere Sightseeing Stop für uns war der Al Alam Palaceyto. Der Königspalast wurde 1970 in Auftrag von Sultan Quabus von einem indischen Architekten entworfen und steht im Zentrum des Regierungsviertels direkt am Meer. Vor dem Palast versperrt ein hoher Zaun mit goldenem Wappen den Zugang, das Gebäude ist leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und wird hauptsächlich für Staatsbesuche und zeremonielle Zwecke genutzt.
Küstenstraßen & Märkte in Muscat
Besonders schön ist die Mutrah Corniche, eine malerische Küstenstraße im Hafenzentrum, die zu Maskats Highlights zählt undv die Stadtteile Muscat und Mutrah miteinander verbindet. Von ihr bietet sich auf der einen Seite ein fantastischer Blick auf den Golf von Oman während auf der anderen Seite arabische alte Häuser und der Hafen zu bewundern sind. Direkt an der Mutrah Corniche befindet sich der orientalische und beeindruckende Markt Mutrah Souk.
Die verwinkelten Gassen versprühen einen Hauch von 1001 Nach und haben ihr traditionelles arabisches Flair bewahrt, obwohl sie von einem modernen Holzdach im arabischen Stil überspannt werden. Für die passende Marktatmosphäre sorgen orientalische Düfte von Gewürzen, Weihrauch und Parfüm. Neben omanischen Antiquitäten mit Schwertern, Dolchen, Kannen und Weihrauchschwenkern werden landestypische Spezialitäten, Gewürze und tägliche Gebrauchsgegenstände wie arabische Lampen und vieles mehr angeboten. Handeln gehört in jedem Laden unbedingt dazu, wie es im Orient üblich ist.
Die größte Ansammlung von Läden mit glitzerndem Goldschmuck befindet sich im Gold-Souk, in dem sich ein Goldgeschäft an das andere reiht. Angeboten wird zum größten Teil recht pompöser Schmuck aus stark glänzendem hellen Gold, der wohl sehenswert aber eher nicht dem europäischen Geschmack entspricht. Hinter dem Gold-Souk befinden sich kleine Werkstätten, die aus Silber, Edel- und Halbedelsteinen Schmuck herstellen oder ausbessern. Zu erreichen ist der Gold-Souk durch einen fünfminütigen Spaziergang vom Haupt-Souk aus über die Mutrah Corniche.
Die Wüste von Muscat
Mein persönliches Highlight war die Autofahrt in die Wüste zum Wadi Al Arbeieen. Wadis sind kleine Oasen in Mitten der Wüste und einfach atemberaubend schön. Wer von Muscat aus ein Wadi für einen Tagesausflug ansteuern möchte, dem kann ich das schöne Wadi Al Arbeieen wärmstens empfehlen. Es liegt ca. 1,5 Stunden südöstlich von Muscat und ist für omanische Verhältnisse gut ausgeschildert. Die Strecke bietet mehrfach wunderschöne Möglichkeiten für einen kurzen Stopp. Wie so oft, ist im Oman auch hier der Weg das Ziel. Teilweise waren wir ganz alleine auf den verstaubten Straßen und viele kleine, abgelegene Wüstenwege brachten uns ans Ziel – eine Autopanne hier wäre vermutlich weniger schön 😉
Wer weit ins Wadi hineinfährt kommt am Ende in eine kleine Ortschaft, welche einfach so anders ist wie unsere westliche Welt. Überall laufen Ziegen (teilweise stehen die Ziegen in den Felsen, ein sehr lustiges Bild), Kinder spielen vor den kleinen weißen Häusern, es ist dreckig und die Sonne brennt mit mind. 40 Grad auf den Boden (im Februar!). Aber diese Eindrücke sind einmalig und unvergesslich, so anders und so besonders. Man kann sein Auto parken und in das Wadi hineinwandern. Aufgrund seiner relativen Abgeschiedenheit ist es meist ruhig und die wunderschöne Natur lädt zum Picknicken ein. Tief im Wadi versteckt liegt ein wunderschöner Wasserfall. Wenn man bis hier hin wandern möchte, muss man einiges an Zeit einplanen. Pro Strecke kann man gut und gerne mit zwei Stunden rechnen, aber es ist verzaubernd schön.
Hotel Tipp:
InterContinental Muscat – eines der schönsten (und zugegebenermaßen auch teuersten) Hotels in denen ich jemals war. Imposanter Einganagsbereich, großer Parkplatz, schöne Poollandschaft und exklusiver Strandzugang, wo man sich somit auch mit westlichem Bikini sonnen kann. Aber das Beste ist definitiv das Frühstück, so etwas habe ich noch nie gesehen: Ein eigener Sushi-Koch, eine riesige Saftbar, ein Becker, der frisches Gebäck live zubereitet uvw. Das war wirklich einmalig!
Good to know:
Im Oman wird es ziemlich heiß, wir waren im Februar dort und es hatte rund 27 Grad. Die beste Reisezeit ist daher zwischen Oktober und März.
Für die Fahrt in die Wüste unbedingt ein Auto mit Allrad-Antrieb nehmen, sonst läuft man Gefahr, stecken zu bleiben.
Schultern und Beine bedecken (vor allem als Frau) und keine öffentlichen Zärtlichkeiten. Ich denke gegen Händchenhalten würde keiner etwas sagen, aber es ist einfach nicht im Sinne der Kultur und für ein paar Tage kann man sich auf jeden Fall anpassen. Vor allem bei der Besichtigung einer Moschee ist verhüllende Kleidung sehr relevant – sollte man nicht ausreichen verschleiert sein, kann man sich vor der Sultan-Quabus-Moschee lange Gewänder und Kopftücher gegen eine geringe Gebühr leihen.
Top 3 Klassiker:
- Den Mutrah Souk erkunden und den Gewürze kaufen
- Der Mutrah Corniche entlang spazieren
- Sultan-Quabus-Moschee besichtigen
Top 3 Insider:
- Wadi besuchen und durch die beeindruckende Wüstenlandschaft fahren
- Datteln, Humus, Falafel in all ihrer Vielfalt essen! Vor allem die Datteln sind einmalig im Oman – Schokodatteln, Datteln mit Marzipan gefüllt, Datteln mit Ziegenmilch und noch viel mehr.
- Die Stadt + das Umland erkunden – einfach mal mit dem Auto herumfahren, aussteigen wos einen gefällt und den Orient entdecken